H&M und NEXR starten mit der ersten virtuellen Umkleidekabine in die Zukunft

Der Modehersteller H&M setzt NEXR Body-Scanner-Systeme ein, um virtuelles Fitting mithilfe der AvatarCloud App zu ermöglichen

Partner dieses projekts:

Ein neues Fitting-Erlebnis: Der H&M Showcase IN KÜRZE

Die Herausforderung

Als einer der größten Fashion-Retailer weltweit beschäftigt sich H&M permanent mit der Senkung von kostspieligen und umwelt-belastenden Rücksendungen. Mittlerweile ist dies für viele Unternehmen in der Textilbranche der größte Kostentreiber. Darüber hinaus kämpfen Fashion-Brands mit einem großen Netzwerk an stationären Stores mit sinkendem Besucheraufkommen, unter anderem bedingt durch die Abwanderungen ihrer Kunden in den E-Commerce sowie Nachteilen im Bereich Produktvielfalt gegenüber den Online-Shops. Mithilfe von innovativen Technologien möchte das Unternehmen nun gegensteuern, gleich-zeitig die Customer Experience seiner Kunden verbessern und mehr Publikum für einen Store-Besuch begeistern.

NEXRs SOLUTION

In unserem selbst entwickelten Body-Scanner können sich H&M Kunden einen virtuellen Avatar erstellen und in die AvatarCloud App übertragen lassen. Dort können Kleidungs-stücke mit wenigen Klicks anprobiert und Outfits für später gespeichert werden. In
der App sind die Körpermaße des Kunden hinterlegt, sodass zuverlässig die richtigen Kleidergrößen bestimmt und gekauft werden können. Gleichzeitig haben User die Möglichkeit, virtuell anprobierte Outfits über Social Media mit ihren Freunden zu teilen.

Ergebnis

Das erste virtual Fitting wurde in 2 H&M Flagship Stores in Berlin und Hamburg getestet. Die ersten, in einer Kundenbefragung gewonnen Ergebnisse, waren sehr vielversprechend: Knapp 60 % der Kunden empfanden die virtuelle Anprobe als hilfreich, um die passende Kleidergröße zu eruieren. Außerdem bestätigten 92 % der Nutzer, dass der Service ihnen dabei geholfen hat herauszufinden,
ob ihnen die gewählten Kleidungsstücke gefallen. Die überwiegende Mehrheit (64 % hält die virtuelle Anprobe für die Zukunft des Shoppings.

Das geht zurück: Hohe Retourenquoten als groSSe Herausforderung bei H&M und der gesamten Fashion-Industrie

Mit einem weltweiten Umsatz von 19,4 Mrd. Euro (2021) im Bereich Textilien und Bekleidung gehört H&M zu den wichtigsten, globalen Fashion-Playern. Das Unternehmen betreibt 4.800 Filialen, darüber hinaus wird ein signifikanter Anteil des Umsatzes im Online-Handel generiert. Um innovative Ideen und fortschrittliche Technologien voranzutreiben, hat das Unternehmen die Tochterfirma H&M Beyond gegründet.

H&M Beyond beschäftigt sich unter anderem mit der Herausforderung hoher Retourenquoten im Fashion-Bereich. die Branche verzeichnet deutlich höhere Rücksendungen als beispielsweise der Lebensmittel-Handel oder der Handel mit Elektronikprodukten. Laut einer EHI-Studie aus dem Jahr 2020 sind Retouren-Quoten zwischen 40 und 60 Prozent üblich. Ausschlaggebend ist außerdem die zunehmende Verlagerung des klassischen Mode-Handels Richtung E-Commerce.

Hohe Retourenquoten, nicht nur in der Fashion-Industrie, belasten darüber hinaus die Umwelt und erzeugen Zusatzkosten auf Unternehmensseite. Mit jeder Retoure sinken die CO2-Bilanz und die Marge jedes von H&M verkauften Kleidungsstücks.

Parallel dazu verzeichnen Fashion-Brands wie H&M, die eine erhebliche Präsenz in Fußgängerzonen und Innenstädten haben, ein rückläufiges Besucheraufkommen – und das nicht erst seit der Corona-Pandemie. Die Gründe liegen auf der Hand: Mit immer schnelleren Lieferzeiten und einer größeren Auswahl im Online-Shop ändern Kunden ihre Kaufgewohnheiten. Statt den physischen Einzelhandel zu besuchen, verlagern sie ihren Einkauf auf die Couch. Ohne neue, interessante Anreize wird sich dieser Trend in den kommenden Jahren fortsetzen.

Die Erwartungen von Kunden an Service und Lieferzeiten nehmen generell stetig zu. Kostenloser Hin- und Rückversand von Kleidungsstücken sind mittlerweile zum Standard geworden. Gerade im Fashion-Bereich bestellen Kunden außerdem häufig mehrere Größen oder Varianten eines Kleidungsstücks und senden einen Großteil der Bestellung an H&M zurück. Die Logistik und Lagerhaltung des Fashion-Händlers muss daher einen hohen Grad an Flexibilität gewährleisten.

Die große Herausforderung seitens H&M liegt darin, Retourenquoten nachhaltig zu senken, gleichzeitig die Customer Experience weiter zu verbessern und wieder mehr Besucher für den stationären Handel zu begeistern. Erste Schritte zur Senkung der Retourenquoten wurden bereits unternommen, indem Fitting-Ratgeber im H&M Online-Shop Kunden dabei helfen, von vornherein die richtigen Größen zu finden. Das Unternehmen hat außerdem für viele Kleidungsstücke Videos bereitgestellt, in denen Models die Pieces in natürlichen Situationen tragen.

H&M Beyond erforscht außerdem aktiv digitale Lösungen, die zur Reduzierung der Retourenquote beitragen können.

Der ‘Perfect Fit’: Virtuelle Avatare von NEXR schaffen Kundenmehrwert und senken Retourenquoten

NEXR Technologies bietet mit dem Fusion III Body Scanner und der AvatarCloud App eine ganzheitliche Lösung zur Erstellung und Nutzung von virtuellen Avataren. H&M Beyond wurde während einer Produktvorstellung auf die Technologie aufmerksam und war sofort an einer Kooperation interessiert.

Wir konnten bereits aussagekräftige Erfahrungen zu Ganzkörper-Scans aus einer Partnerschaft im Fitness-Bereich vorweisen. Mithilfe der AvatarCloud App wurden dort bereits Körperveränderungen detailliert aufgezeichnet, sodass eine Adaption für die Fashion-Branche sehr einfach möglich war.

Gemeinsam mit H&M Beyond haben wir ein Virtual Fitting Konzept entwickelt, das einige Monate später in 2 H&M Filialen getestet wurde. Dort platzierten wir unsere Fusion III Body Scanner, gebrandet im Design der neuen H&M Fashion Linie “No Fear To Try”. Kunden konnten sich die AvatarCloud App vor Ort auf ihr iPhone oder Android Phone laden, sich dann scannen lassen und ihren virtuellen Zwilling innerhalb weniger Minuten für eine virtuelle Anprobe nutzen.

Im Rahmen des Pilotprojektes bot H&M seinen Kunden 30 Kleidungsstücke für das Virtual Fitting an. Technisch wurde jedoch von vornherein die Möglichkeit geschaffen, jederzeit weitere Kollektionen virtual-fitting-fähig zu machen.

Neben der neuartigen Customer Experience, die H&M Kunden an den Pilot-Standorten erleben konnten, bietet der virtuelle Avatar perspektivisch weitere Vorteile für H&M – vor allem für den Bereich E-Commerce, bei Promotions und in der Social Media Kommunikation. Sofern im Online-Shop verfügbare Kollektionen digitalisiert werden, können Kunden mit der AvatarCloud App zukünftig viele Kleidungsstücke aus dem H&M Online-Shop virtuell anprobieren und direkt bestellen, je nach Kleidergröße und Farbauswahl. Outfits können außerdem in der AvatarCloud App für später gespeichert und über soziale Medien mit Freunden geteilt werden.

Die Body-Scanner in den lokalen Stores sind außerdem eine gute Möglichkeit, neue Anreize für Besuche im Store zu schaffen und damit den rückläufigen Besucherfrequenzen in der gesamten Branche entgegenzuwirken. Dabei ist besonders die Kombination aus haptischem Erlebnis vor Ort und den Vorteilen der digitalisierten Lieferkette ein überzeugendes Argument. Besucher können das Kleidungsstück im Store anfassen und prüfen und erhalten wenige Tage später die passende Größe nach hause geschickt.

Zur Konzeption und Realisierung des H&M Virtual Fitting Projektes waren auf Seiten von NEXR Teams aus den Bereichen “Virtual Fitting & Body Measurement”, “3D Avatar Creation” und “Motion Capturing” beteiligt. Federführend betreute das Projekt NEXR CMO Christoph von der Malsburg. Seitens H&M Beyond zeichnete sich CEO Oliver Lange für das Projekt verantwortlich.

H&M Virtual Fitting in ACtion

1

SCANNEN

Der Kunde wird in Ihrem Store gescannt.

2

VERARBEITEN

Der virtuelle Avatar wird erstellt und mit den Körpermaßen in unsere AvatarCloud hochgeladen.

3

EINSETZEN

Die Avatare sind für Ihren Anwendungsfall einsatzbereit – unabhängig davon, ob der Kunde bei Ihnen oder an einem anderen Ort gescannt wurde.

H&M Kampagne “No Fear To Try” im Rahmen des NEXR Virtual Fittings
DER 3D-GANZKÖRPERSCANNER in einer H&M FILIALE in Berlin
Der Scan-Prozess DES FUSION III dauert nur wenige Minuten
AvatarCloud App mit dem digitalisierten H&M-Kunden-Avatar
H&M Kunden können ausgewählte Kleidungsstücke mit Ihrem Avatar anprobieren
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Christoph von der Malsburg:

Go-to market director
NEXR Technologies SE

Wie kam das Projekt zustande?

H&M Beyond wurde im Rahmen einer Produktvorstellung auf unsere Ganzkörper-Scanner aufmerksam. H&M Beyond CEO Oliver Lange erzählte uns von der Problematik zunehmender Retouren. Wir entwickelten direkt einen groben Rahmen für das Virtual Fitting Pilotprojekt. Da unsere Body-Scanner portabel sind und unsere AvatarCloud App bereits fertig entwickelt war, konnten wir das Projekt recht zügig in den Filialen ausrollen.

Was war die größte Herausforderung bei diesem Projekt?

Die Entwicklung eines maßgeschneiderten, virtuellen Fittings ist recht anspruchsvoll. Outfits individuellen, fotorealistischen Avataren vollautomatisch anzuziehen ist das technische Killer-Feature dieses Projektes. Bisher ist mir kein anderer Anbieter bekannt, der dieses Alleinstellungsmerkmal mit gleichem Automatisierungs- und Detailgrad realisieren kann.

Was bleibt dir bei diesem Projekt besonders im Gedächtnis?

Mein eigener Avatar. Ich war während des Aufbaus und Testings mit dabei und habe mich mehrfach scannen lassen. Dabei ist mir noch mal aufgefallen, wie genau unsere Scanner-Technologie ist. Die Vermessung ist millimetergenau und viele meiner Werte waren mir gar nicht bewusst. Das war interessant und ich kann damit direkt etwas anfangen.

ERGEBNIS

Sichtbare Effekte: Zufriedene Kunden und weniger Retouren

In den H&M Pilot-Filialen war während der dreiwöchigen Testphase im Oktober/November 2021 ein gesteigertes Kundeninteresse an der neuartigen Möglichkeit der Anprobe zu bemerken. Kunden waren begeistert von der Qualität ihres virtuellen Avatars und den detaillierten Informationen zu ihren Körpermaßen. Viele Teilnehmer erkannten sofort den Mehrnutzen des Avatars. Neben der passgenauen Anprobe und der damit verbundenen Eindämmung der Retourenquoten bemerkten Kunden auch die Nützlichkeit der Körpermaße z. B. für Online-Shopping und den Fitness-Bereich.

Im Rahmen des dreiwöchigen Pilotprojektes wurde die NEXR AvatarCloud App insgesamt 623 mal heruntergeladen. 587 User-Accounts wurden registriert und insgesamt wurden 484 Scans durchgeführt. Diese Zahlen deuten darauf hin, dass nicht nur ein großes Initial-Interesse an unserem Service besteht, sondern User auch einen tatsächlichen Wert im Virtual Fitting sehen, da mit jedem weiteren Schritt nur ein geringer Bruchteil abgesprungen ist.

Die Geschlechterverteilung unter den Nutzern war überwiegend ausgegelichen: 53 % der Teilnehmer waren weiblich, 45 % männlich, 1 % divers. Der virtual Fitting Service wurde überwiegend von H&M Kunden im Alter von 16-20 (48 %) und 21-30 (30 %) genutzt. Überraschend für uns war, dass knapp 8 % der Teilnehmer im Alter zwischen 51 und 60 Jahren lag.

Gleichzeitig ist in den ersten Daten zu erkennen, dass H&M Kunden, die sich scannen ließen, ihren Avatar mehrfach für das virtuelle Fitting nutzten. So fanden über den Testzeitraum insgesamt 1.025 Fittings statt. Bereits die rein zahlenbasierten Insights legen nahe, dass der Shopping-Prozess für den Kunden effizienter gestaltet wurde und somit vermutlich die Rückgabequote niedrig ausfallen wird. Eine endgültige Auswertung der Retouren steht noch aus.

In einer vor Ort durchgeführten Kundenbefragung fanden wir heraus, dass viele User das Virtual Fitting nutzten, um Inspiration zu neuen Styles zu erhalten (45 %). Die meisten Kunden probierten Freizeitoutfits an (41 %), was darauf hindeutet, dass eine Adaption des Virtual Fitting Services für eine breite Masse relevant ist.

Im Rahmen der Erhebung der Customer Experience bestätigten 90 % der Teilnehmer ein sehr gutes bzw. gutes Scan-Erlebnis in unserem Ganzkörperscanner. Auf die Frage, für was sie ihre virtuellen Avatare noch einsetzen möchten, antworteten 37 % mit “Fitness Tracking”, weitere 37 % mit “Neue Haarstyles ausprobieren” und 24 % mit “Nutzung in Games”. Eine Mehrfachnutzung der Avatare für verschiedene Einsatzzwecke hat sich dadurch bestätigt.

Ø
0

durchgeführte Virtual Fittings pro Tag in der Pilotphase

Ø
0

Kleidungsstücke pro Avatar anprobiert

0

der Teilnehmer halten das Scan-Erlebnis für “sehr gut” bzw. “gut”

0

der Teilnehmer finden, dass Virtual Fitting zur Zukunft des Fashion-Shoppings gehören sollte

CLIENT REVIEW

„Wir als H&M Innovation-Lab suchen ständig nach Möglichkeiten, die Customer Experience zu steigern und die Wirtschaftlichkeit mithilfe digitaler Lösungen zu erhöhen. Erste Erkenntnisse aus unserem gemeinsamen Projekt mit NeXR deuten darauf hin, dass unsere Kunden das virtuelle Fitting gut annehmen und Retouren damit effizient vermieden werden können. Wir setzen die Zusammenarbeit mit NEXR fort und rollen das Virtual Fitting demnächst in weiteren H&M Filialen aus.“

– OLIVER LANGE, CEO H&M BEYOND

NEXT STEPS

Ausblick: Erweiterung der Scan-Locations und E-Commerce-Rollout

&

Aufgrund der positiven Signale aus dem Pilotprojekt ist eine Erweiterung der Scan-Locations in H&M Flagship-Stores in mehreren deutschen und internationalen Großstädten geplant. Gleichzeitig sollen weitere H&M Kollektionen digitalisiert und in der AvatarCloud App zur Verfügung gestellt werden. Mittelfristig soll das Virtual Fitting auch im H&M Online-Store angeboten werden.

WEiterführende Informationen

Virtual Fitting und Body Measurement

Erfahren Sie mehr über unsere Scanner-Lösungen, die unter anderem im Fitness- und Fashion-Bereich im Einsatz sind.

3D Avatar Creation as a service

Wir kreieren fotorealistische Avatare, die unsere Partner sofort nutzen können.

Unser Virtual Fitting Projekt in der Presse

Zahlreiche, branchenrelevante Medien haben über das Virtual Fitting Projekt berichtet, unter anderem die “Textilwirtschaft”.

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